Die Windows-Codepage 1252 - Sonderzeicheneingabe

Auf der Tastatur nicht vorgesehene Sonderzeichen als Tastenkombination eingeben

Stand der Bearbeitung: Mo., 03.04.2006

Die Windows-Codepage 1252 (Win CP 1252) ist vor allem in West-Europa und Nordamerika sehr weit verbreitet. Sie ist auch unter der Bezeichnung "Windows Latin-1" bekannt.

Eine Codepage (Dt.: "Code-Seite") stellt im Computer die Textzeichen einer bestimmten Sprache bereit (oder einer Gruppe von Sprachen, die dieselben Schriftzeichen verwenden). Die Windows-Codepage 1252 stellt die meisten Zeichen bereit, die man zum Schreiben der westeuropäischen Sprachen benötigt, die im lateinischen Alphabet geschrieben werden (also alle lebenden westeuropäischen Sprachen bis auf Griechisch).

Eine Codepage ist eine Zeichentabelle, die eine Zuordnung herstellt zwischen einer Taste (oder einer Tastenkombination) auf der Computer-Tastatur einerseits und den Textzeichen andererseits, die auf dem Bildschirm ausgegeben werden. In der Codepage ist vermerkt, welches Zeichen beim Drücken einer bestimmte Taste (oder Tastenkombination) auf dem Bildschirm angezeigt wird. Durch den Wechsel der Codepage wechselt man die Tastaturbelegung, also die Zuordnung der Tasten zu Textzeichen.

In der Codepage hat jedes Textzeichen einen eindeutigen Code; eine einmalige Nummer. Zur Codierung jedes Zeichens wird ein Byte verwendet. Ein Byte ist die kleinste Sinneinheit. Jedes Byte besteht aus acht Bits. Jedes Bit hat einen von zwei möglichen Werten, nälich Null oder Eins ("Aus" oder "An"). Da ein Byte aus acht Bits besteht, von denen jedes einen von zwei möglichen Zuständen hat, ergeben sich 2⁸ (2 hoch 8) Kombinationsmöglichkeiten der acht Bits in einem Byte. Das Byte besteht also aus einer von 256 möglichen Kombinationen von Nullen und Einsen. Jede dieser verschiedenen Kombinationen hat einen bestimmten Zahlenwert zwischen 0 und 255. Diese Zahlenwerte werden auch als Codepoints (Code-Punkte) bezeichnet.

In der Windows Codepage 1252 sind die ersten 32 Codepoints mit nicht darstellbaren Steuerzeichen belegt; den gleichen wie im "American Standard Code for Information Interchange" (ASCII)

In der Belegung der ersten 128 Codepoints stimmt die Windows Codepage 1252 mit dem ASCII überein.

Die Windows Codepage 1252 stimmt nicht mit ISO-8859-1 (ISO Latin-1) überein; die Codepoints von x0080 bis x009F (Zeichen Nr. 128 bis Nr. 159) sind in "Windows Latin-1" abweichend von "ISO Latin-1" belegt.

In den Zeichen Nr. 0 bis Nr. 127 und Nr. 160 bis Nr. 255 stimmen die Zeichenkodierungsschemata Windows-Codepage 1252 (Windows Latin-1) und ISO-8859-1 (ISO Latin-1) miteinander überein; allerdings mit folgender Besonderheit beim Aufzählungspunkt, (Thesenpunkt), "Bullet": Aus Gründen der Abwärtskompatibilität mit Windows 3.1 zeigen die aktuellen Windows-Betriebssysteme (98/ 2000/ NT / XP) anstelle der Glyphe für "MIDDLE DOT = midpoint = Georgian comma = Greek middle dot" (Unicode-Codepoint x00B7 ·) die Glyphe für "BULLET OPERATOR" (Unicode-Codepoint x2219 ∙) an. "Middle dot" und "Bullet operator" sind einander zwar (typo-)graphisch sehr ähnlich, aber semantisch zwei verschiedene Schriftzeichen.

Das Euro-Symbol (€ Zeichen-Nr. 128), das großes Z mit Caron (Ž Zeichen-Nr. 142) und das kleine z mit Caron (ž Zeichen-Nr. 158) wurden erst im Jahre 1998 in die Windows Codepage 1252 nachgetragen. Ältere Windows-Fonts stellen meist keine Glyphen für diese drei Zeichen zur Verfügung. Dann werden anstelle dieser Zeichen meist leere Kästchen angezeigt.

Zum Schreiben der meisten westeuropäischen Sprachen reicht der Zeichenvorrat des "American Standard Code for Information Interchange" (ASCII; "Amerikanischer Standard-Code für den Informationsaustausch") nicht aus. Man benötigte Sonderzeichen und diakritische Zeichen (zum Beispiel Akzente). Viele dieser Sonderzeichen sind in der Windows-Codepage 1252 kodiert.

Die meisten der in der Windows-Codepage 1252 vorgesehenen Sonderzeichen und Diacritica kann man einfach durch Drücken der entsprechenden Taste auf der Computertastatur erzeugen. So erzeugt man beispielsweise ein groß es A mit Akut (Á), indem man erst die Taste mit dem Akut und dann gleichzeitig die Hochstelltaste (= Shift) und die Taste für das A drückt. Aber nicht immer hat man eine westeuropäIsche Computer-Tastatur zur Verfügung, auf der solche Sonderzeichen (wie zum Beispiel das Esszett ß) vorgesehen sind, und selbst auf einer deutschen Standard-Tastatur sind nicht für alle Sonderzeichen der Windows-Codepage 1252 eigene Tasten vorhanden. So sieht zum Beispiel die Windows Codepage 1252 an ihrem Code-Punkt Nr. 137 das Promille-Zeichen (‰) vor - aber auf einer typischen Computer-Tastatur findet man dafür keine Taste. Ebensowenig gibt es eine Taste für das große S mit Caron (Š) und so weiter.

Wenn Sie jedoch - wie die Mehrzahl der West-EuropäerInnen - die Windows-Codepage 1252 auf Ihrem Computer verwenden, können Sie die in der Tabelle unten aufgeführten Sonderzeichen zum Beispiel in das Textverarbeitungsprogramm Microsoft Word eingeben, indem Sie die Alt-Taste drücken und diese gedrückt halten, während Sie den angegebenen Zahlencode auf dem Ziffernblock Ihrer Tastatur eingeben (der Ziffernblock muss mit "NumLock" aktiviert sein). Der Zahlencode des Zeichens entspricht seiner laufenden Nummer, also der Nummer seines Code-Punktes, mit vorangestellter Null. Wenn Sie also zum Beispiel die Ligatur aus großem O und großem E (Œ) in Ihr Word-Dokument eingeben möchten, müssen Sie zunächst anhand der Tabelle unten ermitteln, welche Zeichennummer dieses Zeichen hat (es ist im Fall der Ligatur aus großem O und großem E die Zeichennummer 140). Dann drücken Sie die Alt-Taste und halten dieses gedrückt, während Sie auf dem Ziffernblock Ihrer Tastatur nacheinander die Ziffern 0,1,4 und 0 drücken - in Ihrer Textverarbeitung sollte jetzt das Zeichen Œ erscheinen (wenn nicht, könnte das unter anderem daran liegen, dass Sie nicht die Windows-Codepage 1252 verwenden oder dass in dem von Ihnen verwendeten Font, z.B. "Times Roman" oder "Arial", keine Glyphe für dieses Zeichen vorhanden ist).

Zeigen Sie in der Tabelle unten mit dem Mauszeiger auf das gewünschte Sonderzeichen und lesen Sie aus dem Feld oben den "Alt"-Code des betreffenden Zeichens ab. (Dies funktioniert nur, wenn in Ihrem Web-Browser JavaScript aktiviert ist).

Dieses JavaScript-Skript stammt von Erik Bertrams JavaScripts; Jens Meyer hat es weiterentwickelt und vervollständigt.

Sonderzeichen sind die Zeichen von Codepoint Nr. 128 bis Codepoint Nr. 255. Zwischen dem Codepoint 128 und dem Codepoint 255 liegen 128 Codepoints, aber nur 123 Schriftzeichen, denn an den folgenden fünf Codepoints ist kein (Schrift-)Zeichen definiert: Die Codepoints Nr. 129, 141, 143, 144 und 157 sind "undefined".
Die nachfolgende JavaScript-Tabelle umfasst nur die 123 Codepoints, an denen ein Schriftzeichen definiert ist, die fünf "undefinierten" Codepoints sind unberücksichtigt geblieben.

Fast alle Sonderzeichen in der Windows Codepage 1252, also fast alle definierten Textzeichen mit den Zeichennummern (Codepoints) Nr. 128 bis 255, können durch eine HTML-Entität 'maskiert' werden; lediglich für das große und kleine Z mit Caron (Ž, ž) wurde bisher keine HTML-Entity festgelegt (erwarten würde man die Entitäten "Ž" bzw. "ž", aber diese beiden naheliegenden HTML-Entitäten gibt es nicht).
Für die 'unteren' 128 Codepoints, also für die ASCII-Zeichen (Zeichen-Nr. 0 bis 127), ist keine HTML-Maskierung erforderlich. Das "Größer als"-Zeichen (>), das "Kleiner als"-Zeichen (<), das kaufmännische Und (Ampersand; &) und die geraden Anführungsstriche oben (") dienen aber auch als Feldtrenner ("Delimiter"), zum Beispiel markieren sie HTML-tags, leiten Entitäten ein oder umschließen den Wert eines HTML-Attributes, und können daher 'maskiert' werden, damit sie als Textzeichen dargestellt und nicht geparst (ausgeführt) werden.

Auszug aus Windows-Codepage 1252: Zeichen Nr. 128 bis Nr. 159

Tabelle der Codepoints, in denen Win CP 1252 vom Unicode und von ISO 8859-1 abweicht

Geordnet in der Reihenfolge der Codepoints in Win CP 1252